Rundbrief Juli 2018

Liebe Freunde,

mit herzlichen Grüßen aus dem BRUNNEN melden wir uns – nun endlich wieder – bei Euch.
Unser Auftrag hier, die Angebote und Baumaßnahmen, verbunden mit vielen Begegnungen, Angeboten und Diensten, haben uns große Freude bereitet und viel Kraft gefordert. Einige zusätzliche Probleme und Krankheiten haben uns fast überfordert. In alldem bewegt mich immer wieder der Satz einer Ordensschwester:

„Frei für Gott und frei für die Menschen!“

Wir könnten auch sagen: Den Kopf im Himmel, die Füße auf der Erde! Das bedeutet, oft JA zu sagen zu herausfordernden Menschen und anstrengenden Lebensumständen. JA zu sagen, zu Gaben, Grenzen, Leid und Fehlverhalten; den eigenen und denen der Anderen. Es ist die Spannung zwischen Himmel und Erde, den Bedürfnissen der Welt und den Verheißungen des Himmels. Karl Heim hat es so formuliert:

„Die Welt sucht nach priesterlichen Menschen, die sich nicht entrüsten über die Welt, die auch nicht jammern, sondern schweigend die Last ihrer Brüder auf ihr eigenes Herz nehmen. Nur auf diesem schmerzvollen Weg gibt es wirklichen Einfluss von Mensch zu Mensch“.

Mir hilft diese Zusammenschau. Hier vereinigt sich die Hoffnung des Zukünftigen und die Begrenztheit und Bedürftigkeit des Diesseits. Priesterlicher Dienst bedeutet, die Menschen vor Gott zu bringen und von IHM her Kraft, Hilfe und Vergebung zu empfangen. Das befreit vom einseitigen Jammern und Anklagen über die zugegeben zahlreichen Mängel und menschlichen Defizite.

Wie können wir nun frei sein für Gott und für die Menschen?
Mir helfen dabei vier Fragen, die wir wie ein Werkzeug verwenden können.

  1. Wofür bin ich dankbar?

Ein Schlüssel wird uns in dem schlichten Satz gegeben: Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach oben! Darauf sollten wir nicht verzichten.

  1. Woran leide ich?

Bonhoeffer sagt es so: „Leiden, wunderbare Verwandlung. Die starken, tätigen Hände sind dir gebunden. Ohnmächtig, einsam siehst du das Ende deiner Tat. Doch atmest du auf und legst das Recht still und getrost in stärkere Hand und gibst dich zufrieden.“ Diese Haltung kann uns vor falschem Kämpfen und Selbstmitleid bewahren. Leiden kann aber auch ein inneres Reden für zukünftige Aufgaben bedeuten.

  1. Wofür möchte ich um Verzeihung bitten?

Für Wiederherstellung von gestörten Beziehungen; zum Nächsten und auch zu Gott, empfiehlt uns Derek Prince die schlichte Kurzformel: „Bitte vergib mir“! Das befreit uns vom destruktiven Warten auf den Anderen; ermöglicht Eigeninitiative zum konstruktiven Versöhnen. Das erfordert allerdings demütige, mutige und starke Persönlichkeiten.

  1. Welche Aufgabe stellt mir Gott jetzt?

Neben unseren wertvollen „Pflichtaufgaben“ sollten wir immer die Antenne ausrichten, um zu hören, was der Geist der Gemeinde sagt. 
In diesem Nachdenken können wir uns von Undankbarkeit, Verdrängung, Beziehungsstörungen und Sünden befreien und neue Impulse für das Heute hören, annehmen und tun.

Die Themen und Berichte in diesem Rundbrief geben Zeugnis davon, besonders auch von der Wirkung unserer Denkweisen und Worte! Danken schützt vor Wanken!
Wir staunen darüber, dass in diesem Jahr, bei den vielen Veranstaltungen und Seelsorgegesprächen, so viele Menschen im BRUNNEN gesegnet wurden, Lasten abgelegt und neue Kraft und Weisung von Gott empfangen wurde.
Ihr als Freunde habt Euren Anteil an diesem Geschehen! Eure Gaben, Mitarbeit und Spenden sind die Umsetzung der Aufforderung „ ein jeder diene mit der Gabe, die er empfangen hat“.
Bleibt weiter an unserer Seite. Wir gehen mutig weiter und bitten Dich, bitten Euch die „nächste Meile“ mitzugehen. 

Euer Hans Gärtner